WETTER
In der Woche von Montag 30.10. bis Sonntag 05.11. Oktober fielen mit zwei markanten Niederschlagsereignissen vor allem im Hochgebirge, aber auch in mittleren Lagen 20-60 cm Schnee. Mit einer kräftigen Südwestströmung staute sich feuchte Luft an der Alpensüdseite und mit der überquerenden Kaltfront am Dienstag 31.10. kam es zu intensiven Niederschlägen. Die Schneefallgrenze sank dabei gegen 1600 m – 2000 m. Mit einer Pause am Mittwoch wiederholte sich dann die Wetterlage. Die Schneefallgrenze sank gebietsweise bis auf 1000 m. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Schneehöhe in der Goldberggruppe auf 2400 m.
Wintereinbruch und erste Lockerschneelawinen in den Karnischen Alpen
Abbildung 1: Entwicklung der Schneehöhe und der Schneeoberflächentemperatur an der automatischen Wetterstation am Viehbichl
SCHNEEDECKE
Mit Neuschnee und starkem bis stürmischem Wind aus südlichen Richtungen entstanden vor allem in hohen Lagen störanfällige Triebschneeansammlungen. Der Triebschnee wurde vor allem an den Expositionen Nord über Nordost bis Ost in hohen Lagen und im Hochgebirge auf weiche Schichten abgelagert. Der untere Teil der Schneedecke ist weitgehend stabil. Die winterlichen Wetterbedingungen führen jedoch vor allem an Schattenhängen in hohen Lagen und im Hochgebirge zunehmend zu einem ungünstigen Aufbau der Schneedecke. Der Beginn dieses zunehmend ungünstigen Aufbaus der Schneedecke ist in den bisher erstellten Profilen zu beobachten. Abbildung 2 zeigt die Korngröße der kantig aufgebauten Kristalle, die Seehöhe und Exposition in welchen die Schneeprofile erstellt wurden.
Abbildung 2: Korngröße der kantig aufgebauten Kristalle, die Seehöhe und Exposition der Schneeprofile
EREIGNISSE
Mit dem starken bis stürmischen Wind aus südlichen Richtungen waren am 04.11. einzelne spontane trockene Lawinen zu beobachten, aber meist nur kleine. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung waren unterhalb von rund 2600 m am Sonntag 05.11. und Montag 06.11. vermehrt meist kleine nasse Lockerschneelawinen und Gleitschneelawinen zu beobachten. Nasse Lockerschneelawinen vor allem an sehr steilen Sonnenhängen und an Felswandfüßen. Die spontane Lawinenaktivität nahm vorerst am Dienstag 07.11. deutlich ab.
Gleitschneelawinen und nasse Lockerschneelawinen vom 05.11. und 06.11. in der Glocknergruppe
AUSBLICK
Mit Neuschnee in der Nacht von Dienstag 07.11. auf Mittwoch 08.11. und mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen entstehen vor allem im Hochgebirge störanfällige Triebschneeansammlungen. Mit tiefen Temperaturen wird die Schneedecke aufbauend umgewandelt und verliert damit an Festigkeit. Dies vor allem an Schattenhängen oberhalb von rund 2400 m. Mit der Sonneneinstrahlung sind im Tagesverlauf zunehmend meist kleine nasse Lawinen möglich. Dies vor allem an sehr steilen Sonnenhängen unterhalb von rund 2600 m.